Die Gaspreisentwicklung 2011 in Deutschland steigt vielerorts. So haben viele lokalen Gasversorger bereits Preiserhöhungen für Juli 2011 angekündigt. Von dem Anstieg seien ungefähr eine Million Verbraucher betroffen, teilte das Vergleichsportal Check24 mit. Ein 70m² Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch in Höhe von 12.000 kWh muss durchschnittlich 75 Euro mehr im Jahr bezahlen.
Grund für die steigenden Bezugskosten ist in erster Linie der Ölpreis. Die Gaspreisentwicklung ist weiterhin an Öl gebunden. Dabei wirkt die Bindung in der Regel mit einer Verzögerung von sechs Monaten. Der Brent-Ölpreis kletterte von 76 auf 95 Dollar je Barrel (159 Liter) zwischen Juli und Dezember 2010. Die Erhöhung von +25 Prozent am Ölmarkt spiegelt sich nun auch bei den Gaspreisen wieder.
Die Koppelung von Öl und Gas wurde in den 1960er Jahren eingeführt, um Gas in die gleiche Wettbewerbsposition zubringen wie Öl. Kritiker bemängeln, dass die Bindung nicht mehr zeitgemäß sei. So hat bereits der Bundesgerichtshof die Versorger dazu angewiesen in den Verträgen mit den Endverbrauchern die Klauseln zur Öl/Gas Bindung zu entfernen.
Allerdings wurde damit die Kopplung nicht beseitigt. Gaslieferanten wie Russland pochen bei ihren Verträgen mit den Abnehmern weiterhin auf die Kopplung. Begründet wird dies unter anderem mit den kletternden Kosten für die Erschließung von neuen Gasfeldern.
Angesicht der steigenden Nachfrage aus Schwellenländern und der wirtschaftlichen Erholung nach der Finanzkrise sollte die Gaspreisentwicklung weiter steigen. Darüber hinaus spiegelt sich der diesjährige Anstieg des Ölpreises noch nicht in den Gaspreisen wieder. Die Bindung wirkt mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten. Anfang Mai 2011 kletterte der Brent-Ölpreis auf 126 Dollar, aktuell kostet das „schwarze Gold“ 110 Dollar.
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