Eigenheimfinanzierer können sich über eine fallende Bauzinsen Entwicklung freuen. So ist der effektive Jahreszins für Baugeld mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Nettodarlehensbetrag in Höhe von 150.000 Euro von 4,20 Prozent auf 3,75 Prozent gesunken. Angesichts des robusten deutschen Wirtschaftswachstum und einer Inflationsrate im Euroraum von +2,7 Prozent erscheint diese Zinsentwicklung 2011 paradox.
Allerdings hat die immer wahrscheinlich werdende Umschuldung Griechenlands die Finanzmärkte in den letzten Wochen in Angst und Schrecken versetzt. Die im Vergleich zu den Anleihemärkten riskanteren Aktienmärkte sind gefallen. Der deutsche Aktienindex DAX rauschte runter von 7.513 auf 7.060 Punkte zwischen dem 29. April 2011 und dem 8. Juni 2011.
Die Kurse von festverzinslichen Wertpapieren, wie deutschen Bundesanleihen, steigen unterdessen. Dies führt im Gegenzug zu sinkende Umlaufrenditen. Weil die Bauzinsen Entwicklung sich an der Zinsentwicklung von langfristigen deutschen Staatsanleihen orientiert, ist Baugeld billiger geworden. Durch den fallenden effektiven Jahreszins können Immobilienkäufer mehrere tausend Euros sparen.
Auf mittlere- und lange Sicht dürfte sich eine fallende Bauzinsen Entwicklung allerdings kaum durchsetzen. So stehen weitere Erhöhungen beim Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Analysten rechnen mit der nächsten Anhebung des Schlüsselzinses von 1,25 auf 1,50 Prozent im Juli 2011.
Bis zum Jahresende 2011 kalkulieren die Finanzmärkte mit einer Leitzinsentwicklung im Euroraum von mindestens 1,75 Prozent. Höhere Refinanzierungskosten der Geschäftsbanken bei der Zentralbank führen zu einem generell steigenden Zinsumfeld. Davon sollten sich auch Umlaufrenditen von Bundesanleihen und die Bauzinsen Entwicklung nicht lossagen können.
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