Das Englische Pfund (GBP) büßt immer mehr ein gegenüber dem Euro. Trotz Staatsschuldenkrisen in Südeuropa kommt der Pfundkurs unter Verkaufsdruck. Devisenhändlern bereitet der schwache Zustand der britischen Wirtschaft Sorge. Der Euro Pfundkurs steht aktuell bei 0,8746. Damit kostet das Englische Pfund umgerechnet 1,14 Euro.
Die britische Wirtschaft kommt nicht auf die Beine. So hat die Bank von England ihr Ankaufsprogramm von Staatsanleihen überraschend erhöht von 200 auf 275 Milliarden Englische Pfund. Um die Wirtschaft zu stimulieren, nehmen die britischen Notenbanker auch eine vergleichsweise hohe Geldentwertung in Kauf. Die Inflation im Vereinigten Königreich (UK) lag im September 2011 um +4,5 Prozent höher als im September 2010.
Premierminister David Cameron muss eisern sparen, damit die Briten nicht ihre Top-Bonitätsnote von Triple-A verlieren. Durch die Ausgabenkürzungen wird allerdings auch die Konjunktur abgewürgt, welche in Großbritannien überdurchschnittlich vom Dienstleistungsbereich dominiert wird. Der Pfundkurs wertet zum Euro auch ab, weil in im Euroraum die Leitzinsen um ein Prozent höher sind. Der Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt bei 1,50 Prozent. Die Bank von England hält ihren Schlüsselzins bei 0,50 Prozent.
Der Wechselkurs des Englischen Pfund zum Euro pendelte in den letzten 18 Monaten zwischen EUR/GBP 0,82 und 0,90. Eine klare Trendrichtung kann sich weiterhin nicht etablieren, weil beide Währungsräume vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Unterdessen sucht die britische Regierung einen Schuldigen für die schwache Wirtschaftsentwicklung auf der Insel.
Premier Cameron und sein Außenminister Hague machen den Euro und die Schuldenkrise für ihre schwache Konjunktur verantwortlich. Gleichzeitig geben die Briten Ratschläge und wollen das Geld deutscher Steuerzahler verteilen, indem sie fordern, dass der Rettungsschirm noch einmal ausgeweitet wird.
0 comments:
Post a Comment