Die Stahlpreisentwicklung 2011 rauscht derzeit in den Keller. So verbilligt sich Walzstahl von 476 auf 397 Euro pro Tonne in den letzten zwei Monaten. An der Londoner Metallbörse (LME) fällt der Stahlpreis in Dollar von 690 auf 547,50 Dollar im gleichen Zeitraum. Die Preisabschläge in Höhe von -16,6 Prozent bzw. -20,6 Prozent hängen hauptsächlich mit der konjunkturellen Abkühlung zusammen.
Im nächsten Jahr werde die Stahlproduktion in Deutschland um acht Prozent zurückgehen, prognostiziert das Essener RWI Wirtschaftsforschungsinstitut. Stahlkocher dürften ihre Produktion von 44 auf 40,6 Millionen Tonnen drosseln. Die Stahlpreisentwicklung leide in erster Linie an der flauen Konjunktur im Euroraum. Daraus ergebe sich ein verlangsamtes Exportwachstum. Darüber hinaus werde im nächsten Jahr ein erhöhter Lagerabbau den Stahlpreis dämpfen.
Die Grafik zur Stahlpreisentwicklung 2011 zeigt, dass die Stahlkurse mittlerweile im Minusbereich liegen auf Jahressicht. So kostete die Tonne Walzstahl zu Beginn des Jahres 2011 noch 400,60 Euro. Noch deutlich weiter ist das Rekordhoch entfernt, welches der Stahlpreis Ende August 2011 bei 476 Euro erreicht hat.
Neben der Schuldenkrise bekommt die Stahlpreisentwicklung Gegenwind aus den Vereinigten Staaten und China. In den beiden größten Volkswirtschaften der Erde hat sich Konjunktur abgekühlt in den letzten Monaten. Im Reich der Mitte ist die Wirtschaft im dritten Quartal 2011 so langsam gewachsen wie sei zwei Jahren nicht mehr. Für die USA existieren weiterhin Rezessionsgefahren, deren sich US-Präsident Obama mit einem Konjunkturpaket entledigen will.
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