Die Dollarkursentwicklung hat in den letzten Wochen deutlich gegenüber dem Euro abgewertet. So kletterte die europäische Gemeinschaftswährung von 1,40 USD auf 1,47 USD zwischen dem 23. Mai und dem 8. Juni 2011. Unterdessen bestreitet der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Ben Bernanke, mit seiner Geldpolitik den Wert des Dollars negativ zu beeinflussen.
Der Fed-Vorsitzende wies Kritik zurück, dass die geldpolitischen Handlungen der Notenbank dazu beitrügen die Dollarkursentwicklung abzuschwächen und gleichzeitig Rohstoffpreise anzuheizen. Der Wert des Dollars würde neben der Geldpolitik von vielen anderen Faktoren beeinflusst. Die Fed müsse den Dollar mit guten Fundamentaldaten versorgen, in dem sie die Inflation stabil und niedrig halte und dabei helfe die wirtschaftliche Erholung robust zu gestalten, so Bernanke.
Ende Juli 2011 endet die zweite quantitative Lockerung der Fed nach der Finanzkrise 2008. So hat die US-Notenbank durch den Kauf von amerikanischen Staatsanleihen in den letzten drei Quartalen 600 Milliarden Dollar in die Wirtschaft gepumpt. Das Programm war im Ausland kritisiert worden, da sich aufstrebende Volkswirtschaften durch eine Dollarschwemme konfrontiert sahen, welche den Wert ihrer Landeswährungen erhöhten und damit Exportchancen auf dem Weltmarkt verringerten.
Griechenland, EZB
Der Euro kann aktuell auch gegenüber dem Dollar steigen, weil Griechenland weitere Finanzhilfen so gut wie sicher hat. Das klamme Mittelmeerland kann mit einem zweiten Hilfspaket in der Größenordnung von 60 bis 100 Milliarden Euro rechnen. Athen hatte im letzten Jahr Kreditzusagen in Höhe von 110 Milliarden eingestrichen. Anschließend sah sich die Eurogruppe genötigt, den 750 Milliarden Euro Rettungsschirm aufzuspannen.
Ein Abklingen der Griechenland-Krise sorgt auch dafür, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mehr Aufmerksamkeit bekommt. So signalisierte Notenbank-Chef Jean Claude Trichet den Leitzins im Juli 2011 zum zweiten Mal in diesem Jahr anheben zu wollen. Analysten rechnen mit einem Zinsschritt in Höhe von 0,25 Prozent auf 1,50 Prozent. Die Straffung der europäischen Geldpolitik dürfte die Dollarkursentwicklung gegenüber dem Euro weiter abwerten lassen.
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