Eine Umschuldung von Griechenland könnte zu einem Flächenbrand an den Finanzmärkten führen, was auch die Realwirtschaft erfassen würde. Einige Analysten befürchten ein ähnliches Debakel wie nach der Pleite der US-Investment Bank Lehman Brothers im September 2008. Allerdings sei die Weltwirtschaft derzeit in einer deutlich besseren Verfassung als vor drei Jahren. Darüber hinaus hätten die Anleihemärkte eine Umschuldung Griechenlands durch extrem niedrige Kurse und Rekordzinsen bei griechischen Staatsanleihen weitgehend vorweggenommen, meinen Finanzmarkt-Optimisten.
Weil ein erneutes Abtauchen der Weltwirtschaft sehr unwahrscheinlich erscheint, dürfte die Ölpreisentwicklung auf mittlere- bis lange Sicht wieder steigen. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Rohölpreise für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 91,80 Dollar als Schnäppchen einzustufen. Brent-Nordseeöl kostet derzeit 117,30 Dollar und liegt 8,64 Dollar unter dem Jahreshoch bei 125,94 USD vom 8. April 2011.
Neben dem Schuldendebakel von Griechenland erfährt die Ölpreisentwicklung im Juni 2011 durch geänderte Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfond (IWF) einen Dämpfer. So senkte der IWF seine Prognose für das Wachstum 2011 der Weltwirtschaft von +4,4 auf +4,3 Prozent. Für den größten Ölverbraucher, die Vereinigten Staaten, verringerte der IWF den Ausblick zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von +2,8 auf +2,5 Prozent.
Insgesamt rechnen die Meisten Rohstoffanalysten mit einem erneuten Anstieg der Ölpreisentwicklung 2011. Die Finanzmärkte seien stabil genug, um eine Umschuldung Griechenlands abzufedern. Darüber hinaus bleibe die Weltwirtschaft auf Expansionskurs. Das erneute Abrutschen der USA in eine Rezession (Double Dip) sei sehr unwahrscheinlich.
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