100 Liter Heizöl kosten im bundesdeutschen Durchschnitt aktuell mehr als 80 Euro. Schuld an der steigenden Heizölpreisentwicklung ist in erster Linie die Verteuerung von Rohöl. So kletterte der Ölpreis für die amerikanischen Sorte WTI (West Texas Intermediate) über die 100-Dollar-Marke und erreichte ein Mehrwochenhoch bei 101,90 USD. Die Ölnotierung für die Nordseesorte Brent stieg auf 115,47 USD, nachdem sie zuvor unter 110,00 USD abgerutscht war.
Unterdessen hat die amerikanische Bank Goldman Sachs ihre Prognose zur Rohölpreisentwicklung angehoben. So prognostizieren die als besonders gewieft geltenden Banker von Goldman Sachs, dass der Brent Ölpreis in den nächsten sechs Monaten auf 120 USD je Barrel (159 Liter) klettern werde. Für einen Zeitraum von zwölf Monaten geht man von einem Anstieg auf 130 USD aus.
Es sei nur eine Frage der Zeit bis die Lagerbestände und die überschüssige Kapazität der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) erschöpft seien, schreibt der Goldman-Analyst David Greely in einer elektronischen Kundenmitteilung vom 24. Mai 2011. Das geringere Angebot würde höhere Ölpreise erforderlich machen, um die Nachfrage nach dem „schwarzen Gold“ zu bändigen.
Die Heizölpreisentwicklung 2011 dürfte vor einer Fortsetzung ihrer Bergfahrt stehen und in den nächsten Monaten neue Jahreshöchststände erreichen. Der Abgabepreis für 100 Liter Heizöl war Anfang April 2011 auf 84,20 Euro geklettert und hat seitdem nachgegeben. Rohstoffexperten machen dafür in erster Linie die Abkühlung der Weltwirtschaft im zweiten Quartal 2011 verantwortlich.
Allerdings sind in den USA und Europa die Rezessionsgefahren vergleichsweise gering einzustufen. Japan, die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist nach der Erdbeben- und Atomkatastrophe in eine Rezession zurück geworfen worden. Aufholeffekte der japanischen Wirtschaft dürften mit dazu beitragen, dass die Ölnachfrage in der zweiten Jahreshälfte 2011 weiter steigt.
0 comments:
Post a Comment