Moody’s Investor Service stellt Großbritannien eine Abstufung und den Verlust der Top-Bonitätsnote „AAA“ in Aussicht. Grund für den negativen Ausblick sei das schwächere Wirtschaftsumfeld, teilte Moody’s mit. Standard & Poor’s, die Agentur welche sich in letzter Zeit einen besonders strengen Ruf erarbeitet hat durch die Abstufungen der USA und Frankreich, bleibt vorerst bei ihrem stabilen Ausblick für Großbritannien.
Neben der Abschwächung beim Pfundkurs werden nach dem Warnschuss von Moody’s auch britische Staatsanleihen verkauft. Im Gegenzug steigen die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen des Vereinigten Königreichs von 2,07 auf 2,15 Prozent. Deutsche Bundesanleihen verharren unter der Zwei-Prozent-Marke und rentieren bei 1,91 Prozent.
Bank von England (BoE) und britische Regierung haben ihr Pulver beschlossen und können keine Konjunkturimpulse mehr liefern. So ist die Cameron-Regierung eisern am sparen, während die BoE ihr Ankaufsprogramm von Staatsanleihen zwar um 50 auf 325 Milliarden Pfund ausweitet. Volkswirte rechnen allerdings nicht mit einer merkbaren Erhöhung des Wirtschaftswachstums ausgehend durch die Öffnung der Geldschleusen.
Der Pfundkurs gerät aktuell auch ins Hintertreffen gegenüber dem Euro, weil die Inflation auf der Insel deutlich höher ist als in der Eurozone. So steigen die britischen Verbraucherpreise mit einer Geschwindigkeit von 3,6 Prozent, während in den 17 Euroländern die Teuerung bei 2,7 Prozent liegt.
Großbritanniens Wirtschaft dürfte es erst wieder besser gehen, wenn sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone verbessert. Obwohl die Briten weiterhin ihre eigene Währung haben, sind sie wirtschaftlich ähnliche wie die Schweizer mit Gedeih und Verderb auf ein rasches Ende der Schuldenkrise angewiesen.
0 comments:
Post a Comment