Die Gewinne der Goldpreisentwicklung mit +120 Prozent von 681 auf 1.498 Dollar je Feinunze im gleichen Zeitraum erscheinen im Vergleich zu Silber regelrecht mickrig. Die überproportionale Silberpreisentwicklung wird besonders deutlich, wann man das Verhältnis zwischen Gold und Silber analysiert. Im Oktober 2008 hatte eine Feinunze Gold einen Gegenwert von 81 Feinunzen Silber gehabt. Aktuell können Gold-Eigentümer für eine Feinunze lediglich 35 Feinunzen Silber eintauschen.
Gold und Silber werden von Investoren in erster Linie gekauft, um sich vor einer übermäßigen Inflation zu schützen. In den letzten Monaten haben sich die Inflationsgefahren signifikant erhöht und so steigen die Preise im Euroraum mittlerweile mit einer Geschwindigkeit von +2,7 Prozent. Damit liegt die Teuerung über dem Richtwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent und gefährdet die Preisstabilität im gemeinsamen Währungsraum.
Zur Bekämpfung der Inflation hat die EZB den Leitzins von 1,00 auf 1,25 Prozent angehoben. Marktbeobachter rechnen mit weiteren Zinsschritten und einem Leitzinsniveau im Euroraum von 1,75 Prozent bis zum Jahresende 2011. Trotz steigender Zinsen, was die Silberpreisentwicklung im Vergleich zu Festverzinslichen weniger attraktiv macht, steigt das weiße Edelmetall weiter. So kletterte der Silberkurs in Euro über die Marke von 30 Dollar je Feinunze und erreichte bei 30,20 Euro einen Rekordstand.
Derzeit wird die Silberpreisentwicklung auch durch die Angst vor einer weiteren Runde der Schuldenkrise beflügelt. In Griechenland droht weiterhin eine Umschuldung, was insbesondere europäischen Banken- und Versicherungen hohe Verluste bescheren dürfte. Darüber hinaus ist Portugal unter den Rettungsschirm geschlüpft und in Finnland hat eine Anti-Euro Partei einen Wahlsieg errungen.
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