Experten sind der Meinung, dass es ein schneller Atomausstieg Stromverbraucher und Steuerzahler belasten werde. Umweltminister Röttgen rechnet zwar nur mit einem geringfügigen Preisaufschlag bei den Strompreisen. Forschungsinstitute gehen allerdings davon aus, dass die Strompreisentwicklung um bis zu 15 Prozent steigen könnte. Mit einer Verringerung des Atomstroms werde sich der Anteil von Wind und Solar noch schneller erhöhen. Damit dürften die Stromkosten für den Endverbraucher steigen. So subventioniert beispielsweise jeder deutsche Stromverbraucher über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Hausbesitzern die Installation einer Solaranlage.
Der Ausbau von Windkraftanlagen in Norddeutschland und die erforderlichen Trassen zum Stromtransport in den süddeutschen Raum dürften den Steuerzahler ohnehin Milliarden kosten. Allerdings zeigen aktuelle Umfragen, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung vorhanden ist, für einen raschen Ausstieg aus der Kernenergie eine höhere Strompreisentwicklung in Kauf zu nehmen. Die Zahlungsbereitschaft der Bürger möchte die Bundesregierung offenbar nutzen, um die Laufzeitverlängerungen wieder rückgängig zu machen.
Verbraucher sollen Anbieter wechseln
Viele Stromkunden lehnen es weiterhin ab, den Stromanbieter zu wechseln und stecken weiterhin in den teuren Grundversorgungstarifen der örtlichen Stadtwerke fest. Allerdings raten die Verbraucherzentralen, sich über einen Strompreisvergleich für einen günstigen Anbieter zu entscheiden. Damit können Mehrpersonenhaushalte hunderte von Euros im Jahr sparen. Zugleich sorgt man auf dem Strommarkt für mehr Wettbewerb, wodurch die Strompreisentwicklung weniger stark steigen dürfte als in der Vergangenheit.
Anbieterwechsler müssen auch nicht befürchten, dass es bei ihnen vorübergehend dunkel wird. Der Gesetzgeber hat sichergestellt, dass eine ununterbrochene Stromversorgung durch die Anbieter gewährleistet sein muss.
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