Die steigende Benzinpreisentwicklung 2011 in der Karwoche und über das Osterwochenende ist nicht ungerechtfertigt. So kostete der Liter im bundesdeutschen Durchschnitt 1,57 Euro und ist am Ostermontag auf 1,54 Euro gefallen. Zum Monatsauftakt April 2011 hatte die Benzinpreisentwicklung bei 1,53 Euro gelegen. Hinter dem Aufschrei von Politikern, es würde sich um die übliche Oster-Abzocke der Mineralölkonzerne handeln, scheint wenig Substanz und Fachkenntnis zu sein.
So ist der Ölpreis für die Nordseesorte Brent in den letzten Wochen von 120 Dollar auf 124,50 Dollar je Barrel gestiegen. Die Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte von 106,00 auf 113,02 Dollar je Barrel (159 Liter). Durch den steigenden Kurs für das schwarze Gold erscheint die kletternde Benzinpreisentwicklung in Deutschland über Ostern vertretbar. Hinzu kommt das erhöhte Verkehrsaufkommen. Eine steigende Nachfrage führt in der Marktwirtschaft in der Regel zu höheren Preisen.
Ohne Mehrwertsteuer und Mineralölsteuer würde der Abgabepreis für den Liter Normalbenzin bei 0,68 Euro liegen. So dürfte sich das Finanzministerium durchaus über steigende Kraftstoffpreise freuen, weil sich damit auch die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer erhöhen. Ohne die staatliche Besteuerung wäre Tanken in Deutschland um mehr als die Hälfte billiger, trotz eines Ölpreises, der derzeit bei 125 Dollar je Barrel liegt.
Darüber hinaus fordert der wirtschaftliche Aufschwung seinen Tribut. Eine Benzinpreisentwicklung bei 1,05 Euro je Liter wie im Frühjahr 2009 auf dem Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung ist nicht länger gerechtfertigt. Mit einem Wirtschaftswachstum von +3,6 Prozent im letzten Jahr und voraussichtlich mindestens +2,6 Prozent in diesem Jahr, ist die Nachfrage nach Benzin am steigen.
Dabei spielt auch die Inflation eine Rolle, welche in Deutschland derzeit bei +2,3 Prozent liegt. Wenn die Teuerung in der zweiten Jahreshälfte an die Marke von drei Prozent herankommt, wie von Bundesbank-Chef Axel Weber befürchtet, dann dürften sich auch die Kraftstoffpreise für Endverbraucher inflationsbedingt weiter erhöhen.
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