Der Pfundkurs wertet gegenüber dem Euro auf. So kostet das Englische Pfund zeitweise 1,1743 Euro und ist damit so teuer wie seit Anfang März 2011 nicht mehr. Obwohl Italiens Ministerpräsident Berlusconi seinen Rücktritt angekündigt hat, nehmen die Finanzmarkt-Turbulenzen zu. Die Renditen von zehnjährigen Staatsanleihen des Stiefellandes klettern auf sieben Prozent.
Für den Wechselkurs der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Englischen Pfund geht es bereits seit Ende Oktober 2011 kontinuierlich nach unten. So fiel der Euro Pfundkurs (EUR/GBP) von 0,8830 auf 0,8516 (-3,57 Prozent) zwischen dem 27. Oktober und dem 9. November 2011. Das Pfund verteuerte sich von 1,1325 auf 1,1743 Euro.
An den Finanzmärkten hat man Angst vor baldigen Neuwahlen in Italien, nachdem Berlusconi seinen Rücktritt ankündigte. Allerdings will der amtierende Regierungschef erst zurücktreten, wenn die von der Eurogruppe geforderten Spargesetze vom italienischen Parlament beschlossen wurden. Gleichzeitig fordert Berlusconi baldige Neuwahlen.
Eine von dem parteilosen Mario Monti angeführte Übergangregierung ohne rasche Neuwahlen wird von Finanzinvestoren bevorzugt. Die notwendigen Reformschritte zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und Rückführung der Staatsverschuldung könnten in Italien nur durch eine solche „Technokraten-Regierung“ durchgesetzt werden, meinen politische Beobachter.
Unterdessen kletterten die Renditen von italienischen Schuldtiteln mit einer Laufzeit auf sieben Prozent. Als die Schuldtitel von Griechenland, Irland, und Portugal über diese kritische Zinsmarke gestiegen waren, suchten diese Euroländer Unterschlupf unter dem Rettungsschirm (EFSF). Allerdings ist Italien zu groß für den EFSF.
Aktuell notiert das Englische Pfund ein wenig weicher und kostet um 13:10 Uhr MEZ 1,1701 Euro. Der Euro Pfundkurs steht bei 0,8547.
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