Unterdessen lässt die Inflationsentwicklung weiter nach. Die deutschen Verbraucherpreise kletterten zwischen November 2010 und November 2011 um +2,4 Prozent. Angesichts der konjunkturellen Abkühlung befindet sich die Teuerung seit drei Monaten auf einer Talfahrt. Im September 2011 hatte die Teuerungsrate in der größten Volkswirtschaft des Euroraums noch bei +2,6 Prozent gelegen.
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum für das laufende- und das nächste Quartal schätzt die OECD auf -1,0 Prozent und -0,4 Prozent. Eklatant bleibt die Wachstumsschwäche im Süden der Eurozone. So dürfte in Portugal und Griechenland das Volkseinkommen um jeweils drei Prozent zurückgehen im Jahr 2012. Für Italien wird ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Höhe von -0,5 Prozent erwartet.
Leitzins
Um das Wirtschaftswachstum Deutschland 2012 und für die Eurozone ein wenig anzukurbeln, dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) an der Zinsschraube drehen. Notenbank-Beobachter rechnen im Januar 2011 mit einer zweiten Leitzinssenkung auf 1,00 Prozent durch den neuen EZB-Chef Mario Draghi (Super-Mario). Im November 2011 hatte die EZB bereits für einen Paukenschlag gesorgt, indem sie den Schlüsselzins von 1,50 auf 1,25 Prozent absenkte.
Analysten schließen mittlerweile auch eine Leitzinsentwicklung im Euroraum auf 0,50 Prozent nicht mehr aus. So könnte Super-Mario das bisher gültige Rekordtief bei 1,00 Prozent unterbieten. Die EZB ist in den letzten Jahren deutlich pragmatischer geworden. Neben der Preisstabilität fühlen sich die Währungshüter verpflichtet alles zu tun, um das Finanzsystem vor dem Kollaps zu bewahren.
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