Mit einer Senkung des Leitzinssatzes gleich zu Beginn der Amtszeit von Draghi hatte fast niemand gerechnet. Sein Vorgänger, der Franzose Jean-Claude Trichet, erhöhte den Schlüsselzins zuvor zweimal um jeweils 0,25 auf 1,50 Prozent. Der Eurokurs reagiert prompt auf die gelockerten geldpolitischen Zügel und fällt in wenigen Stunden von 1,3835 auf 1,3660 Dollar (-1,26 Prozent).
Die Inflation in der Eurozone beträgt derzeit drei Prozent. Stabile Preise definiert die Europäische Zentralbank bis zu einer Teuerungsrate von zwei Prozent. Draghi begründet die sinkende Leitzinsentwicklung mit der Inflationsprognose 2012. So rechnen die Währungshüter, dass die Inflationsrate im kommenden Jahr unter die Marke von zwei Prozent zurückfallen dürfte.
Der deutsche Aktienindex verteidigt seine Gewinne und steigt um +1,5 Prozent auf 6.057,50 Punkte. Die Dax Entwicklung eroberte bereits vor der Senkung des EZB Leitzinssatzes die Marke von 6.000 Punkten zurück und markierte ein Tageshoch bei 6.193,34 Zählern. Gerüchte über einen Rücktritt des griechischen Premiers Papandreou unterstützen die freundliche Entwicklung an den Aktienmärkten.
An den Finanzmärkten wird Papandreou mittlerweile als Bremsklotz beurteilt. Beobachter machen ihn dafür verantwortlich, warum Griechenland seine Sparziele regelmäßig verfehlt. Dabei setzte Papandreou stets darauf, dass sein Land, koste es was es wolle, im Euro bleiben müsse. Dies änderte sich mittlerweile und so haben Merkel und Sarkozy die Tür für einen Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone geöffnet.
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