Die Erholung der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar bereitet vielen Devisenexperten Kopfzerbrechen. So müssen Banken und Vermögensverwalter ihre Euro Prognose anpassen und eingestehen, dass ihre letzten Kursprognosen für den Euro in vielen Fällen zu negativ waren.
So hatte die renommierte Bank Goldman Sachs ihren Euro Dollar Ausblick während eines Monats zweimal abgeändert. Dies zeigt, wie schwer sich die Experten derzeit tun, eine adäquate- und treffsichere Euro Prognose zu erstellen. So prognostiziert Goldman Sachs aktuell (Stand: 26. Juli 2010), dass die Euro Entwicklung binnen drei Monaten 1,22 Dollar erreichen werden. Für die nächsten sechs Monate rechnet man mit einem Kurs 1,35 Dollar und in einem Jahr mit 1,38 Dollar.
Ebenfalls durch eine zu negative Euro Prognose war die französische Grossbank BNP Paribas aufgefallen. Das Team um den Chef für Währungsstrategie Hans-Günter Redeker geht nicht länger davon aus, dass der Eurokurs bis zum Ende des ersten Quartals 2011 auf 1,00 Dollar (Parität) fallen werde. Stattdessen erscheine ein Kursniveau von 1,12 Dollar bis zu diesem Zeitpunkt realistisch.
Die Kursentwicklung des Euro zum Dollar war in wenigen Monaten von 1,51 Dollar auf 1,19 Dollar gefallen. Insbesondere Griechenlandkrise, Euro Schuldenkrise mit dem 750 Milliarden Euro Rettungsschirm sowie das Ankaufprogramm von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank hatten den Euro Währungskurs massiv belastet.
Im Juni 2010 änderte sich jedoch die Stimmung an den Devisenmärkten. Fortan konnte der Euro-Raum durch bessere Wirtschaftsdaten Vertrauen zurückgewinnen, während die Zahlen aus den Vereinigten Staaten zu Verbrauchervertrauen und Einzelhandelsumsätzen weit unter den Erwartungen zurückblieben.
Im Euro-Raum kann insbesondere die Wirtschaft der Bundesrepublik Deutschland überzeugen. Die Wachstumsprognose der deutschen Bundesregierung für dieses Jahr liegt bei 1,4 Prozent. Allerdings sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle, dass eine Zunahme des Bruttoinlandsproduktes von 2,0 Prozent in diesem Jahr durchaus realistisch sei.
Der Euro-Raum hat offensichtlich die Krise bei den Staatspapieren vorerst abgeschüttelt. Die Auswirkungen auf die Realwirtschaft sind gering und die Euro Prognose für den Wechselkurs zum Dollar hat sich deutlich verbessert.
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