Eine mögliche Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) ließ die Bauzinsentwicklung 2011 weiter steigen. Die vergleichsweise hohe Inflationsrate von +2,4 Prozent im Euroraum hat die Zinserhöhungsfantasien vieler Volkswirtschaftler angeheizt. In erster Linie wegen der rasant steigenden Energie- und Lebensmittelpreise lag die Teuerungsrate im Dezember 2010 und Januar 2011 über der EZB-Zielmarke von zwei Prozent.
Allerdings dämpft Notenbank-Chef Jean Claude Trichet die Erwartungen in Bezug auf eine schnelle Anhebung des Leitzinssatzes nach der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank vom 2./3. Februar 2011. So rechne die EZB, dass die Teuerungsrate in den nächsten Monaten wieder unter zwei Prozent fallen werde. Rasche Gegenmaßnahmen wie eine Anhebung des Leitzinses von 1,00 auf 1,25 Prozent sind damit vorerst vom Tisch.
Bauzins Prognose
Die Bauzinsentwicklung hat 2011 und 2012 deutliches Potential nach oben. Analysten verweisen darauf, dass man eine Immobilienfinanzierung nicht mehr all zu lange aufschieben sollte. Im historischen Vergleich erscheint es insbesondere sinnvoll sich Bauzinsen für die nächsten zehn oder fünfzehn Jahre festschreiben zu lassen. Damit sei man auf der sicheren Seite und das Risiko einer vergleichsweise teuren Zwischenfinanzierung entfalle.
Auch das robuste Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik Deutschland erfordert ein höheres Zinsniveau. Nachdem das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) um +3,6 Prozent im letzten Jahr gestiegen war, rechnet man für 2011 mit einer BIP Erhöhung von +2,3 Prozent. Die deutsche Wirtschaft wird bis zum Herbst 2011 das Niveau vor der Finanz- und Weltwirtschaftskrise erreicht haben.
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