Die Euro Pfund Kursentwicklung ist von März bis Juni 2010 von EUR/GBP 0,9150 auf EUR/GBP 0,8210 gefallen. Dies entspricht einer prozentualen Euro Abwertung bzw. Pfund Aufwertung in Höhe von 10 Prozent.
Die positive Pfund Entwicklung zum Euro ist umso erstaunlicher, wenn man die schlechte Situation der britischen Staatsfinanzen analysiert. Mit einer gesamtstaatlichen Verschuldung von nahezu 100 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen die Briten auf dem Niveau von südeuropäischen Ländern.
Die Ratingagentur Fitch spricht unterdessen von anspruchsvollen Herausforderungen bei der Konsolidierung der britischen Staatsfinanzen (The scale of the U.K.’s fiscal challenge is formidable…).
Der Euro Tageskurs wertet trotzdem zum Pfund (GBP) weiter ab, obwohl das britische Kreditrating AAA auf dem Spiel steht. Am 22. Juni 2010 ist gewissermaßen Stichtag. An diesem Tag wird Finanzminister Osborne den Haushalt vorlegen.
Danach könnten die Ratingagenturen zur Tat schreiten und das britische Kreditrating von AAA auf AA herunterstufen. Die US-Agenturen Moody`s und S&P sind die heißesten Kandidaten für eine Herabstufung, wohingegen Fitch aufgrund seines britischen Ursprungs ein wenig vorsichtiger sein wird, sagen Marktbeobachter.
Unterdessen steigt britische Defizit beim internationalen Handel mit Waren und Dienstleistungen weiter. Mit einem Außenhandelsdefizit in Höhe von 3,3 Milliarden Pfund im April 2010 kommt es zu einer weitern Erhöhung. Im März 2010 lag das Defizit bei 3,2 Milliarden Britischen Pfund, im Februar 2010 bei 2 Milliarden Pfund.
Das Abwärtspotential des Euro Tageskurs zum Britischen Pfund scheint zwischen EUR/GBP 0,8100 bis 0,8200 aufgebraucht zu sein. Die Risiken für das Pfund steigen, nachdem die Eurozone ihre Schuldenkrise in den Griff zu bekommen scheint.
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