Zinskurve für deutsche Bundesanleihen (Quelle: Bloomberg) |
Die Zinskurve für deutsche Bundesanleihen steigt. Sie zeigt, dass man an den Finanzmärkten von steigenden Zinsen ausgeht. Anleger kaufen in einem solchen Marktumfeld bevorzugt festverzinsliche Papiere mit kurzer Laufzeit, um ihr Kapital später in längere Laufzeiten umzuschichten.
Dies hat zur Folge, dass Anleihen am „kurzen Ende“ der Zinskurve mit Laufzeiten kleiner als 1 Jahr verstärkt nachgefragt werden. Dies führt zu sinkenden Renditen und steigenden Anleihekursen.
Aktuell befindet sich der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 1,00 Prozent. Dies wird voraussichtlich auch 2011 so bleiben und macht damit die Aktienmärkte im Vergleich zu den Anleihemärkten attraktiver. Die anhaltende Niedrigzinspolitik der EZB sollte auch der Dax Entwicklung 2011 weiter zu Gute kommen.
Am „langen Ende“ der Zinskurve mit Laufzeiten von mehr als zehn Jahren liegen die Renditen für deutsche Bundesanleihen über der Marke von 3,00 Prozent. Darin spiegeln sich die erhöhten Inflationsrisiken sowie das gestiegene Ausfallrisiko wieder.
Zinskurve
Die oft auch als Zinsstrukturkurve zeigt das Verhältnis der Zinssätze für unterschiedliche Laufzeiten. Man unterscheidet in erster Linie zwischen einer steigende Zinskurve und einer fallenden Zinskurve. Die meiste Zeit steigt die Zinskurve, da Anleger für längere Laufzeiten höhere Prämien für Risiko und Kapitalverzicht verlangen als für kürzere Laufzeiten.
Fallende Zinskurven können oft am Ende eines wirtschaftlichen Aufschwungs auftreten. Erwarten Anleger Leitzinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), kaufen sie verstärkt Anleihen mit längeren Laufzeiten. Wenn die Zinsen nun sinken, können sie zusätzlich Kursgewinne erzielen, falls sie die Anleihen vor dem Ablauf der Laufzeit wieder veräußern.
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